Rauer­scheune

Umnutzung einer denkmalgeschützten Scheune

Eine vor dem Verfall stehende Fachwerkscheune im Gengenbacher Oberdorf wurde 2022 zu einem Wohnhaus mit vier modernen Wohneinheiten umgebaut. Unter dem Motto: „Altes erhalten – Neues gestalten” wurde das denkmalgeschützte Gebäude mit viel Handarbeit, Geschick und Energie wiederbelebt. Nachdem zunächst das ganze Haus angehoben werden musste, um die gefährliche Schräglage mit einem neuen Fundament zu korrigieren, wurde anschließend das Fachwerk möglichst erhalten bzw. rekonstruiert. Die Fachwerkfelder wurden nach alter Tradition mit einem Lehm-Stroh-Wasser-Mix gedämmt. Das schafft ein gutes Raumklima.

Die Planung der Versorgungs- und Elektrotechnik war insofern herausfordernd, da zum einen der Denkmalschutz berücksichtigt, zum anderen dem heutigen Standard in Sachen Energieeffiziens und Wohngefühl Rechnung getragen werden musste.

Planungsumfang Versorgungstechnik

Trinkwasserversorgung mit zentraler Warmwasserbereitung für die Wohnungen und Abwasserentsorgung

Regenwassernutzung zur Bewirtschaftung der Außenanlagen (Zisterne).

Wärmeversorgung mit monovalenter Wärmepumpe und Erdwärmesonden. Flächenheizung im gesamten Gebäude mit Niedertemperatursystem und busgesteuerten Einzelraumregelungen.

Planungsumfang Elektrotechnik

Installation der Elektro- und Beleuchtungsanlage mit Integration moderner Kommunikationstechnik und IT-Versorgung.

Zentrale Steuerungen für Sonnenschutz, Rollläden und Fensteröffnungen.

E-Mobilität mit Ladesäule an den Parkplätzen.

Planungsumfang Gebäudeautomation

Busgesteuertes Regelsystem zur Steuerung der Flächenheizung (ERR).

Anforderungen

Nach langwierigen Verhandlungen mit dem Denkmalamt und den Baubehörden entstand ein tragfähiges Konzept zur Umnutzung der alten Scheune in moderne, energieeffiziente Wohnungen.

Die Auswahl der Beleuchtung erfolgte mit viel Liebe zum Detail, um den ästhetischen und denkmalpflegerischen Anforderungen des Gebäudes gerecht zu werden. Fingerspitzengefühl war notwendig, um moderne Sanitärtechnik in die denkmalgeschützten Räume zu integrieren. Die Holzbauweise und traditionelle Baustoffe ergeben in Kombination mit der regenerativen Wärmeerzeugung und dem Niedertemperatur-Heizsystem ein Wohlfühl-Raumklima, das für große Behaglichkeit sorgt.